Teil 3: „Mir ist so übel.“ Glückwunsch!
Für Freitag, 28. April, hatten Frau B. und ich wieder eine Sitzung vereinbart. Am Donnerstag schreibt Sie mir: „Guten Morgen, Herr Halder, mir geht es mit der Schwangerschaftsübelkeit seit einigen Tagen noch schlechter. Heute nacht mußte ich mich mehrmals übergeben und bin völlig ausgelaugt tagsüber. Kann fast nichts essen. Deswegen muß ich unseren Termin morgen leider absagen. Daniela B.“
Wie schön, denke ich. Nicht, weil ich mich freue, daß die Klientin den Termin absagt, und schon gar nicht, weil ich mich freue, daß es ihr schlecht geht. Sondern aus dem einfachen Grund, daß nur Schwangere unter Schwangerschaftsübelkeit leiden. Und daß Frau B. schwanger ist, ist beim Thema Kinderwunsch ja der Sinn des Ganzen. Also: Champagner kühl stellen – und dann feiern!
Ich antworte Frau B., daß diese Übelkeit vollkommen normal sei und zu einer Schwangerschaft gewissermaßen dazugehöre. Sie bestätige ihr jeden Tag aufs neue, daß Sie tatsächlich schwanger ist und daß das ein Grund zum Feiern sei – „Hurra! Mein Kind ist da!“ …
Ingwer hilft
Doch da diese Übelkeit keine Vergnügen ist und richtig Kraft und Lebensfreude kostet, berate ich mich mit der Heilpraktikerin und TCM-Expertin Eveline Tokaji Nagy (Praxis ETN in München), mit der ich auch bei anderen Themen zusammenarbeite. Sie hat beim Thema Schwangerschaftsübelkeit sehr gute Erfahrungen mit einem Ingwer-Sud gemacht.
Den kann jeder schnell, einfach und billig zubereiten. Ich gebe Frau B. das Rezept:
„Bio-Ingwer waschen, in grobe Scheiben schneiden (nicht schälen), 20 Minuten kochen (wie Nudeln). Nun haben Sie eine ‚braune Brühe’. Diesen Sud können Sie mit frischem Zitronensaft und/oder Honig würzen. Saures bewahrt die Körpersäfte und zieht zusammen, hält also das Kind. Süßes beschleunigt die Aufnahme. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut – Zitronensaft oder Honig oder beides. Ihr Körper gibt Ihnen die Antwort.
Noch eine Variante: Butterkekse oder Löffelbiskuit in den Sud tauchen und weich essen. Auch hier gilt: ausprobieren, ob es Ihnen gut tut.
Wichtig: Der Sud muß nicht frisch sein. Sie können ihn abends schon vorkochen, so daß Sie ihn morgens gleich nach dem Aufwachen trinken können. Einfach leicht aufwärmen und dann Zitronensaft und Honig dazu – fertig.
Und noch was: Ab der 12. Woche ist das mit der Übelkeit vorbei, dann ist die Hormonumstellung erstmal durch – und es kommen die drei schönen Schwangerschaftsmonate.“
Am Abend desselben Tages schreibt Frau B. mir: „Vielen Dank für ihren Tip. Ich habe es heute gleich ausprobiert, und es hat Linderung gebracht. Mit Honig und Zitronensaft schmeckt der Ingwer-Sud sehr gut. – Und ja: Ich muss noch vier Wochen durchhalten“.